Rund um die Frage des Jobverlustes durch Digitalisierung, gibt es alarmierende Zahlen aus den USA: Ca. 47% der heutigen Berufe werden in den nächsten 10-20 Jahren automatisiert. In Deutschland sind es etwa 42%. Aufgaben und Arbeiten, die sich wiederholen, werden schon heute vielfach von Computern übernommen. Aber auch komplexe Aufgaben erledigen Maschinen immer zuverlässiger, Künstliche Intelligenz (KI) und Deep Learning sei Dank. Kann die KI Aufgaben noch nicht lösen, unterstützen digitale Medien den Menschen bei der Arbeit. Dies birgt die Möglichkeit, dass Jobs durch Maschinen ersetzt werden.
Teilweise wird ehemals bezahlte Arbeit sogar unentlohnt geleistet, ohne dass wir es merken. Bestes Beispiel hierfür ist das Onlinebanking. Gab es früher für das Abheben oder Überweisen von Geld stets noch MitarbeiterInnen, erledigt dies heute der Kunde selbst per Internet oder am Geldautomaten. Aber auch in der öffentlichen Verwaltung gibt es die Tendenz zur Auslagerung von Arbeit an den Bürger. Wohnsitzmeldungen, Gewerbeanmeldungen und vieles mehr kann bereits in vielen Städten selbst vom Computer aus erledigt werden.
Bedeutet das nun tatsächlich, dass unsere Berufe verschwinden und Roboter unsere Arbeit erledigen? Nicht ganz!
Schaut man etwas näher hin, zeigt sich schnell ein weniger dramatisches Bild. Von den 42% der Berufe, die möglicherweise automatisiert werden, bleiben am Ende noch ca. 12%. Diese 12% beziehen sich nicht auf Berufe, sondern auf Tätigkeiten. Da Berufe aus vielen verschiedenen Tätigkeiten bestehen, ist die Chance relativ hoch, dass sich Berufe vor allem verändern werden und nicht verschwinden. Nur weil Überweisungen nicht mehr am Schalter, sondern im Internet angewiesen werden, heißt dies nicht, dass die Beschäftigten bei der Bank überflüssig werden. Viel eher transformieren sich Berufe.
Und dennoch bieten diese Zahlen keine vollständige Entwarnung, wenn es um die Frage nach technologischer Arbeitslosigkeit geht. Denn vielfach werden Aufgaben nun von weniger Personen erledigt. Und insbesondere in Berufen mit niedrigem Einkommen und geringen Qualifikationsanforderungen gibt es ein besonders hohes Potential zur Automatisierung von Tätigkeiten.
Wie genau sich die Zahlen und Prognosen ausgestalten, welche Bereiche besonders gefährdet sind und wo der Schuh weniger drückt, werden wir im Themenschwerpunkt “Ist mein Job in Gefahr?” behandeln.
Konkret bieten wir Veranstaltungsformate zu folgenden Themen:
- Überblick der Zahlen und Prognosen rund um Digitalisierung und Rationalisierungspotential
- Branchenspezifische Einblicke zu technologischen Möglichkeiten
- Was kann man aus der Vergangenheit für die Zukunft der Automatisierung lernen?
- Jobverlust oder Zeitgewinn?
