Wohl kaum ein anderes Land auf der Erde erprobt neue Technologien an der eigenen Gesellschaft wie China. Während in Europa häufig sehr lange über die Wirkung und auch Grenzen von neuen Technologien diskutiert wird, hat das “Land der Mitte”schon viele Ideen angegangen, die hierzulande kaum vorstellbar wären. Ob und wie die chinesische Gesellschaft über diese Themen diskutiert ist von hier aus kaum nachzuvollziehen. Fakt ist jedoch, kaum eine andere Regierung auf der Welt verknüpft neue Technologien mit Überwachung und gesellschaftlicher Erziehung in der Form wie es China derzeit tut.  Eine, sicherlich unvollständige, Liste aktueller Vorhaben:

Datenkappen gegen Stress

In chinesischen Firmen tragen die Mitarbeiten Datenkappen um ihre Gehirnströme konstant überwachen zu lassen. So sollen Stress, Überarbeitung und emotionale Spitzen rechtzeitig erkannt werden. Unfälle und Produktionsausfälle sollen so vermindert werden. KritikerInnen warnen allerdings vor den Eingriffen in die Privatssphäre. [Quelle: “Unternehmen in China lesen Hirnströme der Mitarbeiter” Golem]

Ein Bewertungssystem für das ganze Land

Bis 2020 will China ein Sozialkreditsystem im gesamten Land einführen, dass das Verhalten der BürgerInnen bewertet.  Diese Bewertungen wiederum sind dann die Grundlagen um bspw. Kredite, staatliche Wohnungen aber auch Beförderungen zu bekommen. “Die Kommunistische Partei möchte damit den moralisch einwandfreien und ehrlichen Bürger schaffen” konstatiert der  Deutschlandfunk. [Quelle: “China auf dem Weg in die IT-Diktatur” Deutschlandfunk]

Videoüberwachung für mehr Aufmerksamkeit

Drei Kameras, angebracht über der Tafel überwachen den Klassenraum. Schaut einE SchülerIn desinteressiert, langweilt sich oder wird müde, wird die/der LehrerIn per App informiert und aufgefordert zu handeln. Noch ist dieses Projekt in der Erprobungsphase, aber schon bald soll auch die Überwachung des Klassenraums breiter ausgerollt werden [Quelle: “Schule in China testet System zur Aufmerksamkeitserkennung” Golem]

Symbolbild: yu wei