Jobkiller Digitalisierung?
Die Digitalisierung ist und bleibt eine schwammige Angelegenheit. Während ExpertInnen komplexe Fragen zu künstlicher Intelligenz und der Blockchain diskutieren ist die drängendste Frage für viele ArbeitnehmerInnen: Ist mein Job in Gefahr?
Die derzeitigen Zukunftsprognosen reichen von “wird schon alles nicht so schlimm” bis hin zum worst case: die technologische Arbeitslosigkeit und ihre massive Auswirkung auf die ArbeitnehmerInnen.
Gerade weil das Thema “Digitalisierung” so viele Fragen zur Zukunft aufwirft, beschäftigen sich einige wissenschaftliche Studien mit dem Komplex. Aktuell viel diskutiert wird bspw. die Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) und der Hans-Böckler-Stiftung. (Hier finden Sie den Link zur Studie). Auch hier sind die Beschäftigungsentwicklung ein Thema. Bisher führte die Digitalisierung insgesamt zu einem Personalaufbau. Schaut man allerdings etwas genauer hin, zeigt sich dass dieses Phänomen branchenspezifisch ist. Besonders betroffen vom Personalabbau ist die Finanz- und Versicherungsbranche. Einen großen Personalaufbau hingegen gab es in den vergangenen Jahren in IT-Unternehmen. Daran zeigt sich eines der Hauptprobleme wenn es um Digitalisierung geht, die Beschäftigung verlagert sich Branchenspezifisch. Hinzu kommt, dass die neuen Jobs andere Arbeitsbedingungen mit sich bringen, welche insbesondere für Betriebsräte neue Herausforderungen schaffen. Die Autorin der Studie folgert hieraus: “Auch wenn nicht jegliche Arbeit ersetzt werden kann, ist zu vermuten, dass stattdessen neue, flexible und oftmals sozial ungesicherte Beschäftigungsformen entstehen (u. a. Crowdworking), durch die die Erwerbsarbeit unübersichtlicher und schwieriger zu gestalten sein wird.”
Welche Herausforderungen die Digitalisierung an die Aus- und Weiterbildung in den Unternehmen stellt, das erörtert eine Studie von Ashoka und McKinsey. (Hier finden Sie den Link zur Studie) In der Studie werden vier Formen und Inhalte der Aus- und Weiterbildung vorgestellt, die aus Sicht der StudienautorInnen die betriebliche Bildung in den nächsten Jahren prägen werden.
“Upskilling und Reskilling [human reskilling und digital reskilling, die Autoren] sind kurzfristige Maßnahmen, mit denen Unternehmen ihre Mitarbeiter schulen müssen, um auf erste Wellen technologischer Veränderungen zu reagieren“, sagt Matthias Daub, Co-Herausgeber der Studie und Partner bei McKinsey. Meta Skills hingegen seien langfristig benötigte Fähigkeiten, die MitarbeiterInnen in die Lage versetzen, sich auch dauerhaft auf Veränderungen einzustellen und sich weiterzuentwickeln.
Die Studien zum Download
Die Digitalisierung der Arbeit – Verbreitung und Einschätzung aus Sicht der Betriebsräte – Herausgegeben vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) und der Hans-Böckler-Stiftung
The skilling challenge – a study by Ashoka & McKinsey Company – Ashoka und McKinsey Company